Erst suchen - dann kaufen

Von welcher Search Engine kommen die konsumwilligsten Kunden? Eine überraschende Studie des Software-Herstellers ViaWeb zeigt, daß die großen Search Engines bei der Produktsuche unterschiedliche Kaufaktivitäten generieren
(Quelle: NetInvestor)

ViaWeb, Software-Hersteller mit dem Schwerpunkt Business-Software (ViaWeb Store) ist für die Veröffentlichung werbewirksamer Studien schon bekannt. In einer der jüngsten Studien hatten die "PR-Forscher" anhand der Einträge in den Referrer-Log-Dateien analysiert, welche Suchbegriffe die Onliner zu den Seiten der ViaWeb-Kunden führten. In der jüngsten Studie wurde untersucht, in welchem Zusammenhang Suchmaschinengebrauch und anschließendes Kaufverhalten stehen. Die Fragestellung lautete also vereinfacht gesagt: Von welcher Suchmaschine kommen die konsumwilligsten Kunden? Oder besser: Welche Suchmaschine hilft konsumwilligen Kunden am besten bei der Suche nach einem geeigneten Angebot?

Die von Yahoo kommenden Besucher zeigten die größte Bereitschaft, Käufe zu tätigen. Durchschnittlich sind es 31 Cent pro Besucher, die dabei umgesetzt werden. Interessanterweise handelt es sich bei Yahoo um keine Suchmaschine im eigentlichen Sinn, sondern vielmehr um ein Directory (Verzeichnis), bei dem Informationen rubriziert angemeldet werden können.

Auf den nächsten drei Plätzen folgen mit deutlichem Abstand die "echten" Suchmaschinen AltaVista, Lycos und HotBot. Besucher, die von diesen Seiten kamen, fanden wohl erheblich seltener nach dem was sie suchten: Pro Besucher wurden hier nur zwischen 15 und 23 Cent eingenommen. Weniger, aber immerhin noch mehr als das, was Benutzer der Verzeichnisse Webcrawler, Excite und Infoseek zum Online-Business beitragen konnten.

Für ViaWeb ist dieses Ergebnis in erster Linie Beleg dafür, daß Tracking-Software - wie sie von ViaWeb hergestellt wird - im Online-Kommerz unabdingbar ist. Darüber hinaus ist es allerdings auch Beleg dafür, daß ein gut gepflegtes Verzeichnis wesentlich zum Online-Geschäftserfolg betragen kann. Serendipity-Effekte, also das "glückhafte Finden von Informationen, nach denen man nicht gesucht hat" sind zwar eine tolle Sache für Internet-Surfer. Wer aber das Internet als effizientes Mittel zum Einkauf von Waren benutzen will, benötigt Suchmaschinen, die das Auffinden solcher Angebote erleichtern - und WebMaster, die sich darum bemühen, die richtigen Einträge bei den richtigen Suchmaschinen vorzunehmen.

Für den Web-Handel wird entscheidend sein, wie erfolgreich Web-Marketingaktionen sein können, die zwar nicht die Netiquette verletzen, aber dennoch auf unaufdringliche Weise das Interesse der Käufer zu wecken verstehen.